Stefan Otto in Eichendorf

Musikkabarettist Stefan Otto begeistert mit Humor-Schnellfeuer
Eichendorf. „Dua nur des, wos dia Spaß macht, horch auf die innere Stimm`, bring d´Leit zum Lacha“, diese Zeilen zogen sich wie ein roter Faden durch den Samstagabend im Postsaal in Eichendorf. Mit dem Motto „Lacha is gsund“, hat Musikkabarettist und Comedian Stefan Otto den sprichwörtlichen Nagel auf den Kopf getroffen. Ab dem Moment, als er die Bühne betrat, klopfte der Pegel binnen kurzer Zeit an das oberer Ende des Stimmungsbarometers. Mit rasantem Gag-Schnellfeuer jagte Stefan Otto die Pointen und Parodien direkt an die Lachmuskeln des Publikums. Der Entertainer schaffte es binnen weniger Minuten, dass das Publikum mitklatschte und auch
bei so manchem Lied zum textsicheren Backgroundchor avisierte und begeistert mitsang. Bei seinem Programm „Gmahde Wiesn“ war das Zwerchfell der begeisterten Menge unter Dauerbeschuss. Themen durch den Thermomix geschleudert Stefan Otto zeigte einen kabarettistischen Streifzug durch das Leben und dessen Unwägbarkeiten, gepaart mit bekannten Alltagsproblemen. Alles ohne den sonst üblichen erhobenen Zeigefinger oder mit der allzu oft erwarteten und gepriesenen „Botschaft“. Seine Themen sind, wie er selbst betonte, jedem bekannt, jedoch von ihm durch den Thermomix geschleudert. Er begeisterte vor allem, weil er bei der facettenreichen Themenvielfalt ohne jegliche Scheu, seine Person in die jeweiligen Musikstücke und Erzählungen involvierte. Wie gewohnt, gab sich der Comedian an diesem Abend redselig und trat von Beginn an in einen Dialog mit dem Publikum. Otto beherrscht den Spagat zwischen einem Witz, der sich wie von selbst ankündigt und Textpassagen, die genaueres Hinhören und Konzentration erfordern. Bei der Interpretation und Thematik seiner Textspielereien ertappte sich so mancher in einigen Passagen selbst. Ottos musikalische Darbietung war Genre übergreifend und reichte von ausgeflipptem Rock´n´Roll über gefühlvolle Balladen bis hin zu bayerischem Rhythmus. Eindrucksvoll stellt er seine imaginäre Band vor, mit Brummbauer Basi am Bass, Draufdrescher Hans am Schlagzeug, Tastentoni am Piano und Quetschn-Bertl am Akkordeon. Seine instrumentalen Fähigkeiten stellte Otto beim bayerischen Reggae „A Musi, a Bier und a Brotzeit“ unter Beweis, als er seine flinken Finger über das Waschbrett flitzen ließ. Selbstironisch im Bananenkostüm. In selbstironischer Weise brachte er dem Publikum das Engagement für seinen angeblichen Dritt-Job bei, als er im Bananenkostüm sein komponiertes Werbelied für Bananen zum Besten gab. Seine musikalische und instrumentale Vielfältigkeit führte der Comedian in geschickter Weise perfekt zusammen. In einem Medley, in dem er bekannte Songs unter anderem von Peter Maffay, Helene Fischer, EAV oder Eros Ramazotti mit seinen eigenen Texten versah, zeigte er die humorvolle Sicht auf Dinge und Begebenheiten des Alltags, teilweise mit einem besonderen Unterton. Mit bayerisch-eigener Playlist bekannter Hits zog Otto das ohnehin schon in bester Stimmung befindliche Publikum vollends mit. Unter begeistertem Applaus und Ovationen legte Stefan Otto noch eine zwanzigminütige Zugabe obendrauf, bevor ihn tosender Beifall von der Bühne des Eichendorfer Postsaals begleitete.